Eichenprozessionsspinner - Gefahr für Wald und Mensch
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.) kommt in Bayern an allen Eichen-Arten der Gattung Eiche vor: Stieleiche, Traubeneiche und Roteiche. Er tritt in warm-trockenen Regionen auf und bevorzugt lichte Eichenwälder, Bestandesränder und Einzelbäume in warmtrockenen Regionen auf, in Trockenjahren auch in Massenvermehrungen.

Abbildung: Eichenprozessionsspinner-Raupen
Eine Bekämpfung war früher dennoch nicht notwendig. Seit 1995 ist eine starke Zunahme dieses früher seltenen Schmetterlings in Unter- und Mittelfranken sowie im westlichen Oberfranken zu verzeichnen. Schwerpunkte des Eichen-Schädlings liegen im Bereich der Fränkischen Platte zwischen Schweinfurt,Würzburg und Ansbach mit teilweise starkem Befall von Eichen in öffentlichen Grünanlagen und in Gärten.
Neben den Fraßschäden liegt die eigentliche Schadwirkung des Eichenprozessionsspinners in den gesundheitlichen Auswirkungen der giftigen Raupenhaare auf den Menschen. Die Haare der Raupen führen beim Menschen zu Allergien. Gesundheitliche Beschwerden durch den Eichenprozessionsspinner können während des gesamten Jahres entstehen.
Neben den Fraßschäden liegt die eigentliche Schadwirkung des Eichenprozessionsspinners in den gesundheitlichen Auswirkungen der giftigen Raupenhaare auf den Menschen. Die Haare der Raupen führen beim Menschen zu Allergien. Gesundheitliche Beschwerden durch den Eichenprozessionsspinner können während des gesamten Jahres entstehen.
Gesundheitliche Einschränkungen durch Brennhaare
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine akute gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen sehr feine Brennhaare, die leicht brechen und bei günstiger Witterung durch Luftströmungen über weite Strecken getragen werden. Da die alten Larvenhäute nach der Häutung in den "Nestern bleiben", besitzen diese ebenfalls eine hohe Konzentration an Brennhaaren.
Die akute Gefahr ist während der Raupenfraßzeit des Schädlings am größten. Alte Gespinstnester des Eichenprozessionsspinners, ob am Baum haftend oder am Boden liegend, stellen eine anhaltende Gefahrenquelle dar. Da die Raupenhaare eine lange Haltbarkeit besitzen, reichern sie sich über mehrere Jahre in der Umgebung, besonders im Unterholz und im Bodenbewuchs, an. Sie halten sich auch an den Kleidern und Schuhen und lösen bei Berührungen stets neue allergische Reaktionen aus.
Die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupen haben Widerhaken, sind hohl und enthalten als Brennsubstanz das lösliche Eiweiß Thaumetopoein. Ihre Reizwirkung an Hautstellen und an den Schleimhäuten ist mechanisch, da sie in die Haut eindringen. Zudem wirkt das freigesetzte giftige Protein biochemisch. Besonders betroffen sind dünne Hautpartien im Gesicht, am Hals und an der Innenseite der Ellenbogen.
Bei Auftreten von allergischen Symptomen sollte der behandelnde Arzt oder Hautarzt aufgesucht werden. Der Patient sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen.
Bei Auftreten von allergischen Symptomen sollte der behandelnde Arzt oder Hautarzt aufgesucht werden. Der Patient sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen.
Informationen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Bedeutung für den Wald

Abbildung 3: Gesellschaft an einem Ast
Bis vor wenigen Jahren beschränkte sich der Raupenfraß des Eichenprozessionsspinners auf einzeln stehende Eichen in Parkanlagen, Alleen, auf Parkplätzen oder entlang von Waldrändern. Der Schaden war gering, da die Eichen durch den Johannistrieb ein hohes Regenerationsvermögen besitzen.
Seit 1995 tritt der Schädling jedoch flächig in Massenvermehrung auf. Schwerpunkt sind auf der Fränkischen Platte v.a. ehemalige oder aktiv bewirtschaftete Eichen-Mittelwälder. Bei einmaligem Kahlfraß durch den Eichenprozessionsspinner verhindert die Regenerationskraft der Eichen Folgeschäden. Bei mehrjährig aufeinander folgendem starken Fraß wird die Vitalität geschwächt, die Disposition der Bäume gegenüber weiteren Schädlingen wie Mehltau oder Eichenprachtkäfer erhöht sich. Die Folgen sind Zuwachsverluste, Ausfall der Eichenmast sowie häufiges Absterben.
Seit 1995 tritt der Schädling jedoch flächig in Massenvermehrung auf. Schwerpunkt sind auf der Fränkischen Platte v.a. ehemalige oder aktiv bewirtschaftete Eichen-Mittelwälder. Bei einmaligem Kahlfraß durch den Eichenprozessionsspinner verhindert die Regenerationskraft der Eichen Folgeschäden. Bei mehrjährig aufeinander folgendem starken Fraß wird die Vitalität geschwächt, die Disposition der Bäume gegenüber weiteren Schädlingen wie Mehltau oder Eichenprachtkäfer erhöht sich. Die Folgen sind Zuwachsverluste, Ausfall der Eichenmast sowie häufiges Absterben.
Projekt
Hintergrundinformationen und Downloads zum Eichenprozessionsspinner
- FAQs zum Eichenprozessionsspinner
- Eichenprozessionsspinner - LWF-Merkblatt 15
- Eichenprozessionsspinner - Haarige Gefahr für Eiche und Mensch - LWF-Faltblatt
- Prozessionsspinner und Schwammspinner (Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit)
- Fraßschäden durch Schmetterlinge - Blickpunkt Waldschutz 6/2018
- Eichenprozessionsspinner: Zwischen Pflanzenschutz und Gesundheitsvorsorge – LWF aktuell 124
- Ist er’s oder ist er’s nicht? – Eichenprozessionsspinner in Oberbayern? - LWF-aktuell 100
- Eichenschäden in Unterfranken - LWF-aktuell 99
- Verbreitung und Populationsdynamik des Eichenprozessionsspinners - LWF-aktuell 88
- Waldschutzrelevante Organismen an der Traubeneiche - LWF-Wissen 75
- Der Eichenprozessionsspinner und die Eichenfraßgesellschaft 2009/2010 - LWF-aktuell 75
- Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner - Forstcast.net
- Monitoring Eichenschädlinge
- Newsletter "Blickpunkt Waldschutz"